Tent - Openair Shower - Laughing - Taylor Bight - Plumpsklo - Cohen - Stoneman - Shelter - Elemiah - Porridge - Survey - Tea - Scanning - Wood - Whale Point - Radio - King Pacific Lodge
“The lab,
the lab, the house on whale” – “Hi, go ahead” – “Dinner is ready!” – “Oh great
we will be there in a minute” – “Okidoki”.
Funkroutine
am Abend vor dem Nachtessen. Die Kommunikation zwischen dem Haus, wo sich
Herrmanns und Janies 4 Waende sowie die grosse Kueche befinden, und dem Lab
vorne auf der Felsnase erfolgt meist ueber Funk. Wir Volunteers schlafen in
unseren mitgebrachten Zelten auf der kleinen Felskanzel zwischen Lab und Haus.
Tagsueber sind wir in 3-4 Stunden Schichten eingeteilt waehrend denen wir die
Bucht und die angrenzenden Meeresarme vor dem Lab (Taylor Bight, Whale Channel,
Casanave Passage, Squally Channel) beobachten. Meist sind zwei Personen fuer
eine Schicht eingeteilt, so dass sich jemand dem intensiven Absuchen der
Meeresoberflaeche nach Walen widmen kann, waehrend die andere Person mit den
Dateneingabe und Identifizierung von gesichteten Walen am Computer
beschaeftigt.
Auch zwischen unseren Schichten verbringen wir ‚Volunteers’ viel Zeit im Lab. Die kleine Kochnische ist ein beliebter Ort um Tee zu trinken, ein Buch zu lesen, Morgen- und Mittagessen zu zubereiten, Spiele spielen und dumme Sprueche zu klopfen bzw. neue Abenteuer auszuhecken. Natuerlich halten wir uns nicht immer drinnen auf, sondern versuchen so oft wie moeglich draussen zu sein. So ist in der ersten Zeit ein grosser neuer Holzunterstand entstanden und viiiiiiiiiiel Holz gehackt worden.
Wie finde ich einen Wal?
Wale halten
sich bekanntlich den groessten Teil ihres Lebens unter der Wasseroberflaeche
auf. Auftauchen muessen sie – wen wunderts – um zu Atmen. Dies erfolgt oft
explosionsartig und mit einem deutlich hoerbaren akkustischen Effekt. Fuer
einen jungen Walforscher ist dies seine grosse Chance: Augen und vor allem
Ohren auf! Auf grosse Distanz ist dieser sogenannte ‚Blow’ das einfachste
Praesenzzeichen. Entdeckt man auf diese Weise einen Wal, besteht die grosse
Kunst darin, ihn weiter zu verfolgen und die Spezies und sein Verhalten zu
bestimmen. Buckelwale sind in der Regel einfach, ein paar ‚Blows’, dann ein
tiefes Tauchen, welches mit einer aus dem Wasser gehobenen Fluke signalisiert
wird und die Identifikation der Spezies ist bestimmt. Finnwale hingegen sind
etwas schwieriger. Meist bewegen sie sich sehr schnell und koennen einzig und
allein an ihrem sehr langen Ruecken und ihrer hackenfoermigen Finne bestimmt
werden, ihre Fluke zeigen sie (leider) nie. Daher kann es vorkommen, dass man
einen ‚Blow’ hoert, jedoch den Wal nicht so schnell findet. Orcas sind sehr
schwer auszumachen. Ihre ‚Blows’ sind deutlich schwaecher sichtbar und sie
durchbrechen die Wasseroberflaeche nur sehr kurz. Ausserdem zeichnet sich ihre
Silouette je nach Winkel deutlich schwaecher ab als die eines Humpy’s.
Einfacher
wird es sobald man sich mit dem Boot auf dem Meer bewegt. Rund zwei mal pro
Woche faehrt Janie mit jemanden auf Beobachtungstour rund um Gil Island. Dabei
wird auch hier nach einem ‚Blow’ gesucht um einen Wal ausfindig zu machen. Das
Boot ermoeglicht uns die Wale nah zu beobachten und Identifkationsbilder zu
schiessen. Bei Buckelwalen muss die Unterseite der Fluke, bei Finnwalen die
Rueckenfinne und bei Orcas die linke Seite der Schwertes und des weissen
Fleckes auf dem Ruecken fotographiert werden koennen. Diese Identifikationsbilder
werden spaeter am Computer mit unterschiedlichen Datenbanken der einzelnen Spezies
abgeglichen und die einzelnen Individuen identifiziert. Mit etwas Glueck laesst
sich auf solchen Touren das natuerliche Verhalten und die Interaktionen der
einzelnen Individuen beobachten.
Das
Gesellschaftliche wird auf Gil Island gross geschrieben. Neben gemeinsamen
Schichten wird auch zusammen gekocht, gepaddelt, gebaut und gelacht...
... so
verabschiedenten sich eines Nachmittags die drei selbststaendigen jungen Damen
fure einen kleinen Spaziergang zum nahe gelegenen Moor. Vier Stunden spaeter
ertoente der Funk im Lab mit der Bitte um einen kleinen
Nach-Hause-Abhol-Transport. Die Drei, begleitet vom lustigen Hund Cohen, sind
ihrer Neugier erlegen und blauen Markierungsbaendern im Wald gefolgt. Sie waren
sich ganz sicher, nicht weit vom Haus entfernt wieder aufs Meer zu stossen.
(Leider) lagen sie falsch. Als sie vom dichten Regenwald ausgespuckt wurden,
fanden sie sich an einem schoenen, kleinen Bach mit Kiesstrand wieder. Als sie
ihren Blick hoben und ueber die Landschaft schweifen liessen, erkannten sie die
King Pacific Lodge auf der gegenueberliegenden Seite des Whale Channels – oops
– diese befindet sich doch mehrere Kilometer vom Haus entfernt?! Das
Notfall-Funkgeraet erwies sich als praktisches Mitbringsel fuer
Nachmittags-Wanderungen :)